Ihre Fragen – unsere Antworten

Organisation und Ablauf der Lehre

Welche Aufgaben im Sekretariat kann ein Lernender übernehmen?
Tägliche Arbeiten am Computer erledigen Briefe und Texte ab Diktafon verfassen Erledigen von administrativen Arbeiten Telefonate entgegennehmen und weiterleiten Begrüssen von Klienten usw.
In welcher Branche werden die Lernenden ausgebildet?
Unsere Lernenden werden zum Grossteil in der Ausbildungs- und Prüfungsbranche Dienstleistung und Administration (D&A) – Betriebsgruppe Advokatur ausgebildet. Es gibt aber auch Kanzleien, die in der Ausbildungs- und Prüfungsbranche Notariate Schweiz ausbilden.
Welche Voraussetzungen muss ein Schüler erfüllen, um eine KV-Lehre zu absolvieren?
Abgeschlossene Volksschule, oberste Schulstufe mit gutem Notendurchschnitt bzw. mittlere Schulstufe mit guten bis sehr guten Leistungen in den Kernfächern.
Persönlichkeit: Logisches und analytisches Denkvermögen, Interesse an Zahlen, Selbstständigkeit, Fleiss, Einsatzbereitschaft, Spass am Umgang mit Menschen, Teamfähigkeit.
Welches sind die Vor-/Nachteile der Berufsmaturität?
Der Vorteil der Berufsmaturität ist die gute Ausbildung in allgemein bildenden Fächern sowie das Erreichen eines höheren Niveaus in den übrigen kaufmännischen Fächern. Beim Absolvieren der Berufsmaturität werden während allen Lehrjahren zwei Tage pro Woche die Schule besucht. Entsprechend werden mehr intellektuelle Leistungen und Zeit für Hausaufgaben gefordert.
Wie oft haben Lernende Schule?
Berufsschule: Ein bis zwei Tage pro Woche. Überbetriebliche Kurse: Der Branche D&A an 10 Überbetrieblichen Kurstagen (ÜK). Zusätzliche besuchen Lernende der Betriebsgruppe Advokatur 3 Kurstage ÜK-Advokatur.

Anstellungsbedingungen von Lernenden

Wie viel verdienen Lernende?
Über die Höhe des Lehrlingslohns wird die Kanzlei entscheiden. Sie richtet sich nach den Empfehlungen der Mittelschul- und Berufsbildungsämter. Die Lohnempfehlungen finden Sie auf der Webseite des kaufmännischen Verbands KV-Schweiz. Bitte beachten Sie, dass in vielen Kantonen niedrigere Lehrlingslöhne bezahlt werden.
Wie viele Wochen Ferien haben Lernende während der Lehre?
Lernende bis zum vollendeten 20. Altersjahr haben fünf Wochen, ältere Lernende mindestens vier Wochen Ferien zugute.

Ausbildung im Lehrbetriebsverbund

Was ist ein Lehrbetriebsverbund?
Beim Lehrbetriebsverbund handelt es sich um eine spezielle Organisationsform der beruflichen Grundbildung. Zwei oder mehrere Betriebe mit sich ergänzenden Tätigkeiten schliessen sich zu einem Lehrbetriebsverbund zusammen und bilden gemeinsam Lernende aus. Die Zusammenarbeit hat zum Ziel, den Lernenden durch Nutzung von gemeinsamen Ressourcen eine verordnungskonforme Bildung zu vermitteln und den Ausbildungsaufwand für den einzelnen Betrieb zu optimieren. Damit ist es auch für hochspezialisierte Betriebe möglich, sich an der beruflichen Grundbildung zu beteiligen. Ein Leitbetrieb bzw. eine Leitorganisation (Bildungsinstitution, Berufs- oder Branchenverband, Verein usw.) übernimmt die Verantwortung für die Ausbildungsbewilligung und vertritt den Verbund nach aussen.
Welche Vorteile bietet der Lehrbetriebsverbund den Betrieben?
Administrative Entlastung: Die Ausbildungsplanung, Rekrutierung und Selektion der Lernenden sowie sämtliche administrativen Aufwendungen – wie Vertragsabschlüsse oder Lohnzahlungen – übernimmt der Leitbetrieb bzw. die Leitorganisation. Finanzielle Entlastung: Der Lehrbetriebsverbund ermöglicht den Betrieben eine Anzahl von ökonomischen Vorteilen. Durch die Zusammenarbeit können die Einstiegskosten wie z.B. die Ausbildungsorganisation sowie die Ausbildungsausgaben minimiert werden. Zeitliche und personelle Entlastung: Betriebe bilden die Lernenden nicht unbedingt in voller Breite aus. Sämtliche Ausbildungsdienstleistungen – wie die Erstellung der Ausbildungspläne, Elterngespräche oder der Kontakt mit den Behörden – werden von der Leitorganisation übernommen. Die beteiligten Firmen leisten einen Beitrag zur Förderung des beruflichen Nachwuchses. Die beteiligten Betriebe leisten einen gesellschaftlichen Beitrag zur Integration in die Arbeitswelt.